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Liebe Community,
unsere Projektteilnehmenden konnten sich in ihrem eigenen Zimmer mit Privatsphäre stabilisieren. Sie sind zur Ruhe gekommen, haben neue Kraft geschöpft und begonnen, ihre Probleme aktiv anzugehen.
Viele Teilnehmende befinden sich nun in der erfreulichen Situation, einer vertraglich geregelten Arbeit nachzugehen. Gleichzeitig stehen sie jedoch vor der großen Herausforderung, außerhalb unseres Projekts gesicherten, dauerhaften Wohnraum zu finden. Die Sozialarbeitenden aus unserem Netzwerk bemängeln schon lange, dass es nicht genügend Angebote gibt. Die Teilnahme im Projekt dient nur als Übergang, um zur Ruhe zu kommen, das oberstes Ziel bleibt aber die Vermittlung in langfristigen Wohnraum.
Daher wenden wir uns heute an euch, die sich bereits für obdachlose und bedürftige Menschen einsetzen und die Situation verbessern möchten. Falls Ihr Möglichkeiten seht, den Teilnehmenden unseres Projektes Wohnraum zu vermitteln oder Kontakte herstellen könnt, die dabei helfen, meldet Euch gerne bei uns.
Wieder einmal zeigt sich, dass das Housing First Prinzip funktioniert. Auch wenn diesmal ein Quäntchen Glück mitgespielt hat. Viele Menschen haben gestern den Beitrag über unser Hotelprojekt im Hamburg Journal verfolgt. Darunter auch Mitarbeitende aus einer Firma, die auf der Suche nach Arbeitskräften ist und sich daraufhin bei uns gemeldet hat. Gemeinsam mit einem Teilnehmenden aus unserem Hotelprojekt ist so eine Win-Win-Situation und ein neuer Arbeitsvertrag entstanden.
Ohne die Unterkunft im Hotel hätte diese Chance niemals wahrgenommen werden können. Es wäre dadurch verhindert worden, dass die Menschen auf der Straße keine Ruhe und mangelnde Möglichkeiten zur Hygiene haben oder sie gar nicht anzutreffen wären. Das Leben auf der Straße fordert so viel von den Menschen, dass sie sich nicht auch noch um etwas so banales wie einen Lebenslauf kümmern können. Gut, dass sie im Hotelprojekt die dafür benötigte Ruhe und Zeit finden und von großartigen Sozialarbeitenden unterstützt werden.
Ansonsten wäre der neue Arbeitsvertrag vermutlich nie zustande gekommen und das Leben auf der Straße wie gewohnt weitergegangen.
Das Hamburg Journal hat unserem Hotelprojekt im Schanzenstern einen Beitrag gewidmet. Wir freuen uns sehr über das Interesse und dass ein Teilnehmender aus dem Projekt große Lust hatte mitzuwirken. Schaut gerne einmal rein.
Anfang März wurde im Hamburg Journal bereits ein Beitrag zu unserem "Housing-First" Projekt im Trinitatis Quartier gezeigt. Auch dieser spannende Dreh ist auf unserer Website unter News | Allgemein zu finden.
Der neueste Einzug in unser Hotelprojekt „Der Schritt Vorwärts – Ein Weg aus dem Abseits“ war wieder ein sehr emotionaler Tag. Mit Hilfe der Sozialarbeitenden aus unserem Netzwerk konnten wir das freigewordene Zimmer an einen Menschen innerhalb einer akuten Notsituation vermitteln.
Die Dankbarkeit, die uns entgegengebracht wurde, möchten wir hiermit an alle weitergeben, die die Problematik der Obdachlosigkeit nicht einfach ignorieren. Ohne Eure Unterstützung wäre diese schnelle und effiziente Hilfe, die die Stadt leider immer öfter nicht gewähren kann, nicht möglich.
Wir sind immer wieder beeindruckt davon mit wie viel Kraft und Durchhaltevermögen, die Menschen Ihren jeweiligen Situationen begegnen. Daher ist es umso schöner, dass sie im Hotelprojekt auch mal Ruhe finden und ihre Reserven auftanken können.
Danke, dass Ihr das möglich macht!
Am 06.03.2025 hat der NDR im Rahmen des Hamburg Journals einen Beitrag zu den neu entstandenen Wohnungen im Trinitatis Quartier gezeigt. Nicht nur wir freuen uns sehr über das Projekt, bei dem wir die Belegung von acht Wohnungen verantworten. Schaut gerne mal rein.
Ein Haus voller Perspektiven ist bezugsfertig. 26 Wohnungen im Reimund C. Reich Haus im Trinitatis Quartier sind fertiggestellt und von ehemals wohnungslosen Menschen bezogen worden. Zusätzlich zum Reimund C. Reich Haus entstanden hier vier weitere Häuser, die mit einer Pilgerherberge, Gemeindehaus, Sozialwohnungen, einer Kindertagesstätte und einem Café als Begegnungsstätte belegt werden.
26 Wohnungen werden den Menschen ein Zuhause und eine Perspektive bieten, die nicht mehr daran geglaubt haben, jemals wieder einen eigenen Mietvertrag erhalten zu können.
„Seit Gründung meiner Stiftung „Hilfe für Menschen in Not“ war und ist es mein Ziel etwas gegen die Obdachlosigkeit in meiner Heimatstadt zu tun. Mein Herzensprojekt war dabei stets die Errichtung eines Wohnhauses für dann ehemals wohnungslose Menschen. Nun endlich ist es soweit und die Wohnungen können bezogen werden. Ich bin sehr glücklich über die Entstehung dieses Hauses, welches durch eine Großspende an und die Zusammenarbeit mit bauwerk entstanden ist“, sagt Reimund C. Reich.
„Besonders freuen wir uns als Stiftung, dass eines unserer geförderten Projekte, Leben im Abseits e.V., bei der Belegung des Hauses und der Betreuung der Bewohner mitwirken wird. Wir sind sehr stolz auf die gute Arbeit des Vereins und die bisher erreichten Ergebnisse bei der Bekämpfung der Obdachlosigkeit“, so Reimund C. Reich.
Leben im Abseits e. V., eine Initiative der Wohnungslosenhilfe und seit 2019 von der Reimund C. Reich Stiftung gefördert, wird mit acht Mietern die anteilige Belegung der Wohnungen und der Betreuung der Bewohner nach dem Ansatz „Housing First“ vornehmen.
„Die zukünftigen Mieter der Wohnungen sind unendlich glücklich über die Möglichkeit, wieder ein eigenes Zuhause zu erhalten. Ihnen das Mietangebot unterbreiten zu können, war für uns ein sehr emotionaler Tag. Niemals zuvor haben wir eine solche Möglichkeit auch nur in Erwägung gezogen. Wir sind der Reimund C. Reich Stiftung unendlich dankbar für die langjährige Unterstützung unserer Vereinsarbeit und dieser großartigen Möglichkeit, Wohnraum vermitteln zu können“, sagt Susanne Groth vom Verein Leben im Abseits.
Für acht Menschen ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Das Leben auf der Straße wird im Kopf bleiben, aber in einer eigenen Wohnung, geschützt und mit Rückzugsort an weiteren Perspektiven zu arbeiten, ist die Perspektive, die diese acht Menschen dank Reimund C. Reich nun haben.
Liebe Interessenten, Förderer, Unterstützer und Freunde von Leben im Abseits,
der Jahresbeginn hält leider nicht nur positive Nachrichten bereit. Daher die sehr besorgniserregende Nachricht zuerst.
Der Wohnungslosenbericht der Bundesregierung, der im Januar 2025 veröffentlicht wurde, weist darauf hin, dass sich die Zahl der obdachlosen Menschen in Hamburg in den vergangenen sechs Jahren beinahe verdoppelt hat. Demnach leben derzeit ungefähr 3.800 Menschen auf Hamburgs Straßen.
Auch wir haben mitbekommen, dass immer mehr Menschen auf der Straße leben. Diesen Eindruck nun nochmal von offizieller Seite und mit belastbaren Zahlen bestätigt zu bekommen, tut weh. Umso dankbarer sind wir, dass wir mit Ihrer Unterstützung einem kleinen Teil dieser Menschen helfen können.
Der sichere Rückzugsort, den das Projekt bietet, macht es den ehemals Obdachlosen möglich sich nicht dauerhaft um das tägliche Überleben auf der Straße kümmern zu müssen. Wir nehmen deutlich wahr, wie die Menschen zur Ruhe kommen. Dadurch schaffen sie es die Kraft für andere Dinge aufzubringen, um nachhaltig aus der Obdachlosigkeit zu entkommen. So können wir euch von einer weiteren Person berichten, die aus unserem Projekt heraus eine Arbeit und Unterkunft in einer anderen Stadt gefunden hat. Das freigewordene Zimmer ist zudem gleich wieder belegt worden und bietet nun einem weiteren Menschen die Perspektive, eine nachhaltige Lösung zu finden.
Ohne Ihre Hilfe wäre das nicht möglich. Wir sind unfassbar froh, dass wir, gemeinsam mit Ihrer Unterstützung, den Menschen auf der Straße echte Unterstützung anbieten können.
Hamburgs Bücherhallen sind für alle in der Stadt ein toller Ort für einen ruhigen Moment und natürlich insbesondere auch, um ein spannendes neues Buch zu entdecken.
Auch wohnungslose und obdachlose Menschen nutzen diesen öffentlichen Rückzugsort und finden dort etwas Normalität wieder.
Sie werden dort, anders als vielerorts sonst, nicht verscheucht. Mit der neuen Service-Karte für wohnungslose Menschen haben sie nun auch die Möglichkeit, die zusätzlichen Angebote der Bücherhallen zu nutzen.
Am 15. Mai 2024 waren wir in der Zentralbibliothek, um die Mitarbeiter*innen über die Hintergründe von Wohnungs- und Obdachlosigkeit und das bestehende Hilfesystem aufzuklären. Im Arbeitsalltag hatten viele von ihnen bereits Erfahrungen sammeln können und es gab einen regen Austausch zum Thema. Vielen Dank an die Bücherhallen und ihre Mitarbeiter*innen für dieses Engagement!
Neues vom Projekt "Der Schritt Vorwärts - Ein Weg aus dem Abseits"
Auch im Jahr 2024 geht es weiter mit dem Projekt. Ein neuer Gast konnte bereits vorletztes Wochenende einziehen. Wie bereits viele andere seit Projektbeginn hat er nun die Möglichkeit, zur Ruhe
zu kommen und seinen Weg zu finden.
In diesen Jahren konnten wir viele Erfahrungen sammeln. Allerdings wurde in der Zeit auch deutlich, dass es bei jeder/m neuen Teilnehmer/in individueller Hilfsansätze bedarf.
Dieses Projekt bietet glücklicherweise die Möglichkeit und Zeit, diese Wege für alle Teilnehmer zu finden. Es hat uns immer wieder gezeigt, dass Obdachlosigkeit mit den richtigen Hilfsangeboten
beendet werden kann.
Natürlich müssen diese Hilfen auch angenommen werden und in seltenen Fällen klappt es nicht. Das passiert auch in unserem Projekt und da die Anzahl der Plätze begrenzt ist, müssen wir dann diese
Chance auch einer neuen Person bieten.
Zum Glück kam es im bisherigen Projektzeitraum äußerst selten vor und wir haben in diesen Fällen immer eine Lösung gefunden, die eine Rückkehr auf die Straße verhindert.
Durch die Berichte und Erfahrungen der Teilnehmer/innen konnten wir auch einen tieferen Einblick in die strukturellen Probleme unserer Gesellschaft gewinnen.
Es ist erschreckend, wie mit bedürftigen Menschen umgegangen wird. Auf dem Arbeitsmarkt werden die Menschen oft massiv ausgebeutet und müssen unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten. Nicht
selten geschieht dies ohne Arbeitsvertrag und führt auch zu Arbeitsunfällen.
Es ist einer der treibenden Faktoren für Obdachlosigkeit in Deutschland und führt dazu, dass besonders viele EU-Bürger/innen hier auf der Straße landen. Für sie ist der einzige Ausweg dann ein
neues Arbeitsverhältnis und diese Verzweiflung wird von einigen Arbeitgebern schamlos ausgenutzt. Solange sich das nicht ändert, wird auch das EU-Ziel, Obdachlosigkeit zu beenden, nicht zu
realisieren sein.
Im Ganzen betrachtet ist das für uns natürlich auch manchmal ernüchternd. Aber mit jeder/m neuen Teilnehmer/in im Projekt werden wir wieder daran erinnert, dass es hier um Menschen geht.
Menschen, die Hoffnungen, Träume und ihre eigene Geschichte haben. Jedes Schicksal, dass wir mit diesem Projekt positiv beeinflussen können, ist unendlich wertvoll!
Das können wir gar nicht oft genug sagen. Danke, dass Ihr das ermöglicht!
Wir hoffen, dass wir Euch in diesem Jahr noch oft gute Neuigkeiten vom Projekt bringen können.