Obdachlosigkeit und Alkohol – ein tägliches Bild auf den Straßen. Was ist zuerst „da“ gewesen, der Alkohol und dann die Obdachlosigkeit oder die Obdachlosigkeit und dann der Alkohol?
Alle Obdachlosen erfahren aber Folgendes: Nichtbeachtung oder angewiderte Blicke von Passanten, Angst vor der Zukunft, vor der kommenden Nacht, Angst vor Kälte, Regen, Wind und Schnee, Angst vor gewalttätigen Übergriffen – in Gesprächen mit Obdachlosen hören wir des Öfteren, dass das Leben auf der Straße ohne Betäubung und Drogen nicht auszuhalten ist.
Mit der Suchtsubstanz Alkohol ist es wie mit jeder anderen Sucht. Die Menschen benötigen Unterstützung und Motivation, aber vor allem eine Perspektive. Menschen, die auf der Straße leben, haben kaum eine Perspektive, dass sich ihr Zustand ändern wird.
In Gesprächen mit mehreren Sucht-Selbsthilfegruppen haben wir aber erfahren, dass in fast jeder dieser Gruppen Obdachlose an Selbsthilfegruppen teilnehmen! Diesen Menschen zollen wir unseren größten Respekt. Bei einem Leben, welches menschenunwürdig ist, zu versuchen, sich selbst zu motivieren, um sich von ihrer Sucht zu befreien – Wir finden, dass dieses Achtung und Würde verdient.
Aus diesem Grund haben wir uns auch sehr gefreut, dass wir unser Projekt auf dem Event der ELAS-Suchtselbsthilfegruppe „KunstüberWunden“ am 7. Oktober 2017 in den Räumen der Diakonie Hamburg vorstellen konnten.
Die ELAS-Suchtselbsthilfe in Hamburg unterstützt eine Alkohol-abstinente Lebensweise und eröffnet neue Perspektiven. Sie bietet zudem ein qualifiziertes Angebot mit Ausbildung, Fortbildung und Praxisbegleitung. Betroffene und Angehörige begleitet sie gemäß ihrem Motto „Endlich Leben Anders Sein“ in ein gelingendes, abstinentes Leben ohne Alkohol und Drogen.
In den rund 50 ELAS-Selbsthilfegruppen unterstützen sich Gruppenmitglieder, indem sie Erlebnisse und Erfahrungen teilen und auf achtsame Weise ins Gespräch kommen.