Beendigung der Obdachlosigkeit 2030

Nachdem die EU-Kommission sich in 2021 die Beendigung der Obdachlosigkeit bis 2030 auf die Fahne geschrieben hat, ist nun die Hälfte der Zeit vorüber. Das Fazit: Nur Zählen reicht nicht.

Während auf dem Papier die Problematik der Obdachlosigkeit im politischen Geschehen auftaucht und auch Statistiken zu Menschen ohne Wohnung oder in Obdachlosigkeit erhoben werden, passiert praktisch wenig. Der Wohnungslosenbericht des Bundesministeriums versucht die Problematik in Zahlen zu erfassen: Circa . 3.800 Menschen lebten im Jahr 2024 auf Hamburgs Straßen. Eine Verdopplung innerhalb der letzten sechs Jahre. Die Dunkelziffer dürfte deutlich darüber liegen.

Die Stadt brüstete sich indes mit dem vorzeitigen Erreichen des Projektziels des Modellprojektes "Housing First Hamburg": Dreißigster Haushalt mit Wohnung versorgt, lautet die Pressemeldung.

Keine Frage, das Projekt ist gut und hilfreich. Warum es allerdings ein weiteres Modellprojekt benötigt, nachdem das Housing First Prinzip in vielen Ländern bereits erfolgreich implementiert wurde, ist fraglich. Der Umfang von 30 Wohnungen zudem ein Tropfen auf dem heißen Stein. Vor allem, wenn man bedenkt, dass wir als kleiner Verein in Partnerschaft mit unseren Förderern und Stiftenden bereits acht Housing First Wohnungen belegt haben und fünf weitere Menschen im Hotelprojekt unterbringen und begleiten.

Wir hoffen, dass die zweite Hälfte der Frist bis zum Jahr 2030 besser genutzt und die Hilfe für die Menschen auf der Straße ausgeweitet wird.