Wieder ein Artikel, der die Wurzel des Problems überhaupt nicht behandelt. Stattdessen sind wieder Ost- und Südosteuropäer,
Nordafrikaner und natürlich die Drogen schuld.
Dabei ist die größte Ursache die katastrophale Wohnungslosen-und Obdachlosenpolitik der letzten Jahrzehnte. Allen Akteuren in
diesem Bereich ist das eigentliche Problem völlig bewusst.
Vielleicht sollten die Journalisten sich mal ein Bild machen, was bei den Fachstellen für Wohnungsnotfälle so los ist. Es gibt
in Hamburg schlicht und einfach nicht genügend Wohnraum. Die Menschen werden von einer temporären Unterkunft zur nächsten geschoben.
Und dieser "Stau" wird am anderen Ende, also auf der Straße immer länger. Dass man das irgendwann nicht mehr ohne Alkohol oder
Drogen aushält, wundert uns nicht wirklich. Und wir können den Menschen meist auch keine Lösung anbieten. Unterkünfte wie z. B. das Pik Ass halten nur die wenigsten auf Dauer
aus.
Und noch schlimmer ist es natürlich für EU-Bürger/innen, die hier in Deutschland gar keine Rechte haben, nun ja außer das
Recht, als Billiglohn-Arbeitskräfte missbraucht zu werden. Egal wie oft man dieses Problem anspricht und wie offensichtlich es ist, passieren tut nichts und die Politik schweigt zu
diesem Thema.
Nun wird laut über die Symptome geredet und öffentlichkeitswirksam proaktives Handeln durch Polizeiarbeit vorgetäuscht. Dabei
wird das eigene Versagen dementiert.
Wir können euch auch bereits jetzt sagen, was die Folge der aktuellen Polizei- und Ordnungsaktionen sein wird. Überforderte
Gerichte, mehr Menschen, die in U-Haft auf ihren Gerichtstermin warten und ein Anstieg an kurzzeitigen Zwangseinweisungen in Hamburger Psychiatrien. Zur Lösung wird das nichts
beitragen, sondern nur schön viel Steuergelder verbrennen und Einrichtungen überlasten.
Also, liebe Journalisten da draußen, stellt doch mal etwas andere Fragen:
Zum Beispiel, wieso nicht endlich gewerbliche Immobilien in Wohnraum umgebaut werden oder wie die Sozialbehörde die
Verelendung von EU-Bürger/innen auf Hamburgs Straßen in Zukunft verhindern möchte und was getan wird, um ihre Ausbeutung zu verhindern.
Es kann doch nicht sein, dass sich alle mit den mickrigen Maßnahmen des Hamburger Senats zufriedengeben.