Das Armutszeugnis des Hamburger Senats

In der gestrigen Sitzung des Sozialausschusses wurde wieder einmal deutlich, dass obdachlose Menschen keine Lobby haben. Der Hamburger Senat lehnt weiterhin eine Unterbringung in Hotels ab. „Es seien genügend Plätze in den Notunterkünften vorhanden, außerdem gebe es dort ein umfangreiches Beratungsprogramm“.
Dass viele obdachlose Menschen aus nachvollziehbaren Gründen die Massenunterkünfte ablehnen und trotz Kälte weiterhin lieber draußen zu schlafen, ist auch dem Hamburger Senat bekannt. Trotzdem eine Unterbringung in Einzelunterkünften weiterhin abzulehnen und es verantworten zu können, dass Menschen dabei ihr Leben verlieren können, ist ignorant und fahrlässig! Ein menschenrechtliches Armutszeugnis.
„Bedürftige haben keine Ansprüche zu stellen. Sei es das gut gemeinte Brötchen in der U-Bahn oder die Unterkunft, in der man aufgrund der Schreie des psychisch kranken Bettnachbarn nur wenige Stunden Schlaf findet: Obdachlose sollen froh sein, wenn sie überleben“.