Obdachlosigkeit hat viele Gesichter...

Obdachlosigkeit wird definiert als Zustand, in dem Menschen über keinen festen Wohnsitz verfügen und im Freien oder in Notunterkünften übernachten. Der tägliche Kampf ums Überleben, umgangssprachlich auch "Platte machen" genannt, findet auf der Straße statt. Elementare Dinge wie Schlafen, Körperpflege oder Nahrungsmittel werden zu Herausforderungen. Die Menschen schlafen in Parkanlagen. auf Bänken, unter Brücken, in Hauseingängen, Baustellen und Bahnhöfen.

Obdachlosigkeit hat viele Gesichter und niemand wird einfach so obdachlos. Jeder Obdachlose hat seine eigene Geschichte. Häufig treffen mehrere Faktoren zusammen, die zur Obdachlosigkeit führen. Verschuldung, Arbeitslosigkeit, familiäre Krisen, Krankheit, Alkohol- und Drogen, fehlendes soziales Netzwerk etc. sind Ursachen für Wege in die Obdachlosigkeit.

 

Jeder Mensch kann in seinem Leben in Situationen kommen, die Krisen auslösen. Fehlt dann familiärer oder sozialer Beistand, kann ein Jeder schnell in einen gefährlichen Abwärtsstrudel geraten. Ist die Obdachlosigkeit erstmal eingetreten, so ist der Weg hinaus nicht nur steinig, sondern für die Obdachlosen ohne fachkundige Hilfe nahezu unmöglich.

 

Ausländische Obdachlose kamen mit der Aussicht auf Arbeit nach Hamburg. 11,4 % von ihnen hatten sogar ein konkretes Jobangebot. Bei Zweidritteln der rumänischen Zuwanderer ist die Motivation "Arbeitssuche" der größte Anreiz. 

Kaum einer von ihnen findet jedoch eine adäquate Arbeit und nicht selten beginnt dann der rasante Abstieg dieser Menschen. Kein Geld, kein Leistungsbezug und der Schamfaktor vor der Familie, es in Deutschland nicht geschafft zu haben, lässt diese Menschen auf der Straße verelenden.

 

Das Leben Obdachloser, egal, welcher Nationalität, ist menschenunwürdig und es ist unbegreiflich, dass im 21. Jahrhundert in einem der reichsten Länder der Welt noch Menschen auf der Straße leben müssen und im Winter dem Kältetod ausgesetzt sind.