Hamburg soll sauber sein……

Vermehrt sind wieder Touristen und Besucher in Hamburg unterwegs. Veranstaltungen werden relativ gut besucht und die Stadt Hamburg achtet darauf, dass Hamburg „sauber ist“ damit Besucher einen guten Eindruck der Stadt erhalten.
Obdachlosigkeit ist nicht „sauber“ und wird nur geduldet, wenn sie nicht ins Blickfeld gerät. Ansonsten gibt es eine Räumung und einen Platzverweis.
DAS musste auch Theresa aus Mexiko erfahren. Seit Monaten hatte sie ihre geschützte Platte unter einem Treppenaufgang an den Landungsbrücken. Ihr „Zuhause“ fiel nur wirklich auf, wenn man wusste, dass sich dort eine Platte befindet.
Alles war sehr ordentlich aufgepackt und zusammengestellt und eine kleine Lichterkette ließ Theresas Zuhause fast ein wenig „heimelig“ wirken. Allerdings störte der Anblick von Theresas Platte Polizeibeamte und gemeinsam mit dem Bezirksamt Altona wurde dafür gesorgt, dass Theresa ihre Platte räumen musste.
Es ist generell unvorstellbar, dass in so einer reichen Stadt wie Hamburg es ist, im 21. Jahrhundert Menschen überhaupt auf der Straße leben müssen.
Es ist unvorstellbar, dass diese Menschen dann auch noch von ihren Schlafplätzen vertrieben werden, ohne Perspektiven und mit Wiederholungscharakter, denn eine Räumung ist immer nur eine Problemverlagerung.
Es ist eine Art von Machtspiel und Willkür der Polizei und Behörden. Vertreibung und Räumungen lösen keine Obdachlosigkeit, aber vielleicht haben Polizei und Behörde jetzt ein „saubereres Gefühl“?