Seit Jahren kennen wir Biggy, eine stark drogenabhängige Frau auf dem Kiez.
Gespräche mit ihr waren aufgrund der Drogen oftmals schwierig oder gar nicht möglich. Vor einiger Zeit sprach sie uns direkt mit unserem Namen an. Das hatte sie vorher
noch nie gemacht. Wir haben uns mit ihr eine lange Zeit sehr gut unterhalten. Als wir ihr sagten, dass wir dieses Gespräch mit ihr so super fanden, erklärte sie uns, dass
sie seit nunmehr drei Wochen substituiert wird, also keine harten Drogen mehr nimmt. Auch würde sie derzeit eine ambulante Therapie machen.
Wir nahmen sie in den Arm und sagten ihr, dass es so klasse sei, dass sie diesen Schritt gegangen ist. Daraufhin sagte Biggy mit Tränen in den Augen:
„Weißt Du eigentlich, was ich jetzt für Ängste habe? Ich habe Angst vor Veränderungen, Aufarbeiten und und und…..
Früher habe ich mich immer mit den Drogen weggeschossen, wenn ich dieses beschissene Leben auf der Straße nicht mehr ertragen konnte. Das geht jetzt nicht mehr
und ich muss das aushalten….“
In diesem Moment konnten auch wir nichts sagen.
Wir haben einen wahnsinnigen Respekt vor Biggy, dass sie so viel Stärke bewiesen hat und diesen Schritt trotz ihrer prekären Situation gewagt hat und hoffen, dass sie
diesen Weg weiter gehen wird. Wir werden sie dabei, so wie wir können und sie es zulässt, unterstützten.